U15: Hoch verdiente Punkteteilung in Bielefeld

Letztlich sollte dieser Hindernislauf aber nicht umsonst gewesen sein, denn das 1:1 Endergebnis war durchaus gerecht, obwohl ein Sieg für die Schwarz-Gelben durchaus drin gewesen wäre.

Die Alemannen hatten sich während der Wartezeit bei den Minusgraden so intensiv und lange warm gemacht, dass sie beim verspäteten Anpfiff sofort heiß waren. Auf dem knallharten Betonboden mit dünnem Kunstrasen kämpften die Schwarz-Gelben von Anfang an um jeden Zentimeter und konnten auch spielerisch gegen die starken Bielefelder von Beginn an Akzente setzen. Die Alemannia blieb dank ihres starken Keepers Marcel Simon und den wieder genesenen Langzeitverletzten Dennis Höland und Niklas Wirtz sicher in der Abwehr und konnte vorne zahlreiche gefährliche Konter fahren.

Das erste richtige Ausrufezeichen setzte aber Bielefeld mit einem fulminanten 20-Meter-Schuss, den Marcel Simon bravourös mit den Fingerspitzen über die Latte lenkte. Die Aachener Reaktion ließ aber nicht lange auf sich warten. Nur knapp scheiterten Konter über Patrick Scholz und Philipp Simon. Ein geschickter Heber aus dem Mittelfeld von Nazim Sangare über Bielefelds aufgerückten Keeper wäre ebenfalls fast im Netz gelandet. Dann jedoch spielte Dennis Höland einen grandiosen 30 Meter-Pass auf Kevin Thörner. Aachens Torjäger, der seinen Gegenspieler im Sprintduell einfach stehen ließ, schloss eiskalt zum 1:0 ab (22.). „Wir waren in diesem Spiel von Anfang an hellwach, standen sehr kompakt und haben immer wieder schnell nach vorne gespielt. So hatten wir uns das vorgenommen, gegen eine wirklich starke Bielefelder Truppe, die nicht umsonst Anschluss an das führende Tabellen-Trio hat“, war Co-Trainer Jörg Seferings über den Verlauf der ersten Halbzeit mehr als zufrieden.

Zu Beginn der zweiten Hälfte hätte Nazim Sangare mit einem ähnlichen Spielzug wie beim ersten Treffer mit etwas mehr Glück die Führung noch ausbauen können. Bei leichtem Schneetreiben und einem Platz, der immer schwerer zu bespielen war, kam Bielefeld mit Druck und Pressing aus der Kabine und brachten die Schwarz-Gelben immer mehr in Bedrängnis. Keeper Marcel Simon musste zunehmend seine Reaktionsschnelligkeit und Routine einsetzen, um den Ausgleich zu verhindern. Doch auch die Konter der Aachener blieben äußerst gefährlich. Umso unnötiger fiel das 1:1 in der 44. Minute. Vier Aachener ließen eine Flanke von rechts zu, sodass ein in der Mitte stehender Ostwestfale nur noch einnicken musste. „Das war mehr als ärgerlich. Den darf man nicht so gewähren lassen. Das ist eine Frage der Konzentration“, war Co-Trainer Heiko Heinze mit der Leistung seiner Mannschaft in dieser Szene nicht einverstanden. Unfassbar dann aber die Situation zwei Minuten nach dem Ausgleich. Zunächst vergab Bielefeld freistehend vor dem leeren Tor aus fünf Metern den Führungstreffer. Im Gegenzug musste Philipp Simon, nach einer wunderschönen Kombination über Niklas Wirtz, Mehdi Chourak und Kevin Thörner, aus zwei Metern eigentlich nur noch den Ball ins Tor schieben, traf aber mehr als unglücklich den Torwart. Vertan war die größte Chance zum Sieg, den danach aber auch noch Chourak und Thörner mit hochkarätigen Gelegenheiten liegen ließen. Am Ende hätte das Spiel aber auch noch in die andere Richtung kippen können. Bielefeld machte auf, drängte energisch auf den Siegtreffer und hatte auch noch die ein oder andere Möglichkeit. Das Glück, das den Alemannen im Abschluss fehlte, war in diesem Fall aber zur Stelle.

„Die Vorzeichen waren alles andere als gut. Unsere Jungs haben sich jedoch nicht beirren lassen und hier ein richtig tolles Spiel abgeliefert. Alle, vor allem natürlich auch die Langzeitverletzten, sind über ihre Grenzen gegangen. Ich habe phasenweise von beiden Teams richtig guten Fußball gesehen. Das gibt uns Selbstvertrauen für die nächsten wichtigen Meisterschaftsspiele“, war Trainer Marc Gillessen am Ende doch sehr erleichtert.