1. Bundesliga - Saison 2006/2007 - 14. Spieltag - Samstag 25.11.2006  - 15:30 Uhr
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Schwere Aufgabe bei der „alten Dame“

Hertha ist zuhause noch ungeschlagen - Wer spielt Innenverteidiger?

Am Samstag trifft die Elf von Trainer Michael Frontzeck in Berlin auf die heimstarken Herthaner. Nach der überzeugenden Leistung gegen Werder Bremen ist der Coach zuversichtlich, in Berlin Zählbares zu holen: „Mit der Einstellung und Leistung aus dem Bremen-Spiel müssen wir uns in Berlin nicht verstecken“. Begleitet werden die Schwarz-Gelben von rund 2000 Aachener Fans.

Der Aachener Cheftrainer muss in Berlin auf die erkrankten Emu Krontiris und Szilard Nemeth verzichten. „Für Emu ist die Grippe ganz bitter. Er hat einen sehr guten Trainingseindruck auf mich gemacht“, so der Übungsleiter. Nach langer Verletzungspause standen die Chancen des Stürmers auf eine Rückkehr in den Kader sehr gut. Ansonsten stehen Frontzeck alle Spieler zur Verfügung. Nico Herzig rückt nach seiner abgelaufenen Sperre wieder zurück in den Kader. Ob er auch wieder spielen wird, weiß nach der starken Leistung von Alexander Klitzpera gegen Werder Bremen bisher nur der Trainer: „Es ist eine Entscheidung gefallen, was die Position des Innenverteidigers angeht. Ich werde sie aber erst dem Spieler persönlich mitteilen. Es wird auf jeden Fall einen treffen, der es nicht verdient hat auf der Bank zu sitzen. Aber das sind die Probleme eines Trainers.“ Auch Sascha Dum zählt in Berlin wieder zum Aachener Aufgebot. Der Linksfuß hatte aufgrund seiner Probleme in der Wadenmuskulatur gegen Bremen nur auf der Tribüne gesessen, am Mittwochnachmittag aber erstmals wieder am Mannschaftstraining teilgenommen. „Die Mannschaft hat am Samstag in allen Bereichen überzeugt“, sieht Frontzeck keine Gründe, das Team großartig zu verändern.

Die Berliner sieht Frontzeck am Ende der Saison im oberen Tabellendrittel. „Hertha ist verdammt heimstark, bisher haben sie noch kein Heimspiel in der laufenden Saison verloren. Wir sind in Berlin sicherlich Außenseiter. Wenn wir es aber schaffen, ansatzweise an unsere gute Leistung aus dem Bremen-Spiel anzuknüpfen, werden wir auch in Berlin unsere Chancen bekommen“, sieht der Trainer seine Mannschaft nicht auf verlorenem Posten. Die Stärke der Berliner hat der Ex-Nationalspieler auch schon ausgemacht: „Die Berliner besitzen eine gute Mischung aus jungen, talentierten Spielern und Klasseleuten. Die Mannschaft macht nach dem Weggang von Marcelinho einen geschlossenen Eindruck und gehört sicher zu den Top-Teams der Liga.“ Was die „alte Dame“ am vergangenen Spieltag mit dem Auswärtssieg in Dortmund auch unter Beweis stellte. Ausgerechnet ein Standby-Profi leitete den Erfolg ein. Andreas Schmidt, zumeist nur noch im Regionalliga-Team der Hertha im Einsatz, erzielte das 1:0 für die Hertha und brachte die Berliner damit auf die Siegerstraße. Der 33-Jährige könnte am Samstag beim Ausbildungsbetrieb Hertha - neun Spieler kommen aus der eigenen Jugend - erneut zum Einsatz kommen, denn die Ausfallliste ist lang und prominent besetzt.

Verzichten muss Trainer Falko Götz nämlich auf Yildiray Bastürk (Wadenbeinprellung), Pal Dardei (Knöchelverletzung), Christian Gimenez (Venenentzündung in der Wade) sowie den am vergangenen Wochenende erstmals in der Startformation aufgebotenen Chinedu Ede fehlen. Der 20-Jährige wurde wegen eines Krankheitsfalls in der Familie freigestellt.

Schiedsrichter der Partie ist Günter Perl. Ihm assistieren an den Seitenlinien Josef Maier und Deniz Aytekin. Vierter Offizieller ist Guido Kleve.

Infos

Bilanz gegen Berlin
Infos zu Berlin

Spieldaten

Aufstellung

Hertha BSC Berlin: Boateng, Dejagah (88. Wallschläger), Fathi, Fiedler, Friedrich, Gilberto, Lakic (66. Neuendorf), Pantelic (90. Müller), Schmidt, Simunic, van Burik / Trainer: Falko Götz

Alemannia Aachen: Fiel (73. Dum), Klitzpera, Lehmann, Leiwakabessy, Nicht, Pinto, Plaßhenrich, Reghecampf (73. Ebbers), Rösler (81. Ibišević), Schlaudraff, Sichone / Trainer: Michael Frontzeck

Tore

1:0 Pantelic (41.), 1:1 Lehmann (45.), 2:1 Dejagah (62.)

Verwarnungen

  Simunic (2.),   Fiel (19.),   Gilberto (80.),   Fathi (88.)

Ecken

8 / 5

Abseits

5 / 0

Schiedsrichter:

Günther Perl, Deniz Aytekin, Josef Maier

Zuschauer:

40.879 (davon ca. 2500 aus Aachen)

Wetter:

bedeckt, 10 Grad

Bei der Hertha war mehr drin


Großer Kampf wird nicht belohnt - Rösler schwer verletzt

Trotz guter kämpferischer Leistung musste sich Alemannia Aachen der Berliner Hertha am Samstag mit 1:2 geschlagen geben. Vor 40.879 Zuschauern, darunter rund 2500 Aachener, erzielte Marko Pantelic im Olympiastadion die Führung für den Gastgeber. Noch vor der Pause schoss Matthias Lehmann mit seinem ersten Treffer für die Schwarz-Gelben den sehenswerten Ausgleich. Den 2:1-Endstand stellte Ashkan Dejagah per Kopf her.

Trainer Michael Frontzeck vertraute gegen die Hauptstädter der gleichen Elf, die bereits gegen Bremen groß aufspielte. In der Abwehr erhielt Alexander Klitzpera den Vorzug vor Nico Herzig, der in der Vorwoche seine Sperre abgesessen hatte. An seiner Seite agierte wie gewohnt Moses Sichone. Die Außenpositionen bekleideten wieder Jeffrey Leiwakabessy auf Links und Sergio Pinto auf der rechten Seite. Im Mittelfeld kam erneut die Raute zum Vorschein: Kapitän Reiner Plaßhenrich spielte wieder den Abräumer vor der Abwehr, Matthias Lehmann auf der linken Seite. Rechts durfte sich erneut Laurentiu Reghecampf versuchen und Cristian Fiel bekleidete die Zehner-Position. Im Sturm kamen Jan Schlaudraff und Sascha Rösler zum Einsatz. Im Tor stand Kristian Nicht.

Die Berliner stellten auf einigen Positionen um. Lediglich die Abwehr der Gäste, sowie Keeper Jens Fiedler, waren gesetzt: Arne Friedrich, Dick van Burik, Josip Simunic und Malik Fathi bildeten die Viererkette. Im Mittelfeld kam der wiedergenesene Kevin-Prince Boateng im Zentrum zum Einsatz. Dafür rückte Gilberto auf die linke Seite. Die zentrale Position vor der Abwehr bekleidete erneut der reaktivierte Profi Andreas Schmidt, der bereits in der letzten Woche den 1:0-Führungstreffer gegen Borussia Dortmund erzielen konnte. Auf der rechten Seite spielte Ashkan Dejagah. Im Sturm erhielt Srdjan Lakic die Chance neben Toptorjäger Marko Pantelic zu stürmen.

Beide Mannschaften begannen sehr kontrolliert. Die erste Chance des Spiels hatte die Alemannia in der 6. Minute. Nationalspieler Jan Schlaudraff setzte sich nach schönem Solo auf der linken Seite durch. Sein anschließender Pass landete allerdings beim Gegner. Die gut stehende Aachener Hintermannschaft ließ zu Beginn der Partie keine Chance der Berliner zu. So war es erneut Jan Schlaudraff, der sich auf links durchsetze(12.). Seine Flanke fing Fiedler allerdings ab. Im direkten Gegenzug dann das erste Lebenszeichen des Gastgebers. Nach Pass von Pantelic auf seinen Sturmpartner Lakic hatte Alexander Klitzpera aufgepasst und eine mögliche Chance vereitelt. In der 17. Minute musste dann erstmalig Kristian Nicht eingreifen. Nach einer Ecke lauerte Dejagah im Hinterhalt. Sein strammer Schuss aus rund 25 Metern konnte der Alemannen-Keeper bravourös parieren. In den anschließenden Spielminuten lauerten die Schwarz-Gelben auf Konter. Der schnelle Schlaudraff war zwar bemüht, konnte sich aber nicht entscheidend in Szene setzen. Die dickste Chance für das Team von Michael Frontzeck hatte Laurentiu Reghecampf. Nach schönem Pass von Pinto schoss der Rumäne jedoch ein wenig überhastet über das Berliner Tor(29.). In der 32. Minute setzte sich Marco Pantelic, der in dieser Saison schon acht Tore erzielen konnte, erstmalig gegen Sichone durch, aber wieder war Nicht zur Stelle.

Hauptsächlich durch Fernschüsse war der Gastgeber gefährlich. Nach einer Zufallsaktion landete der Ball bei Boateng, der jedoch das Tor der Alemannia verfehlte(37.). Die bisher gut aufspielende Aachener Abwehr musste sich in der 41. Minute geschlagen geben. Nach einer Verkettung unglücklicher Aktionen fiel der Führungstreffer der Berliner: Nach einer flach getretenen Ecke von Gilberto kam Lakic freistehend zum Flugkopfball. Dieser traf den Pfosten und Pantelic staubte, mit seinem 9. Saisontreffer zur Führung für die Berliner ab. Aber die Aachener bewiesen Moral und kamen noch vor der Pause zurück. In der letzten Minute der ersten Halbzeit erzielte Matthias Lehmann mit einem wunderschönen Fernschuss aus 20 Metern in den Winkel sein erstes Tor für die Alemannia und den 1:1-Pausenstand.

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit blieb Aachen am Drücker. Auf der rechten Seite konnte sich Sascha Rösler gut durchsetzen und legte auf Fiel ab. Dessen Flanke landete jedoch beim Gegner. Auch die Berliner wollten sich nicht mit einem Unentschieden begnügen. Nach einem Konter setzte sich Pantelic glücklich gegen Alexander Klitzpera durch, sein Schuss landete aber auf den Zuschauerrängen(50.). Ein munteres Spiel entwickelte sich, mit den größeren Chancen für die Alemannia. Und immer wieder stand Sascha Rösler im Mittelpunkt. Nachdem er sich gegen Simunic durchgesetzt hatte, verfehlte sein Schuss aus rund 20 Metern das Berliner Gehäuse nur knapp(54.). Nur vier Minuten später hätte er freistehend den Führungstreffer erzielen können, aber sein Kopfball verfehlte das Tor von Christian Fiedler nur knapp. Von den Berlinern war nicht mehr viel zu sehen. Bis zur 62. Minute: nach Flanke von der linken Seite von Malik Fathi verschätzte sich Keeper Kristian Nicht und kam nicht mehr an den Ball. Der landete auf dem Kopf von Ashkan Dejagah, so dass er irgendwie ins Aachener Tor trudelte.

Trotz des erneuten Rückschlages kämpften die Aachener tapfer weiter. In der 64. Minute hatte Plaßhenrich die Chance per Kopf das 2:2 zu erzielen. Und auch Jan Schlaudraff hätte ausgleichen können, doch sein Flachschuss ging am Tor vorbei(69.). In der 75. Minute hätte Schiedsrichter Ferl Elfmeter für die Alemannia geben können, entschied sich aber nur für einen Eckball. Und die Aachener drängten weiter auf den Ausgleich. In der 79. Minute versuchte sich Cristian Fiel mit einem Fernschuss, aber Fiedler hielt den Ball fest. Die Aachener stürmten und die Berliner verteidigten mit elf Mann in der eigenen Hälfte. Ebbers bediente Rösler, bei dessen Schuss Simunic den Fuß draufhielt. Perl pfiff nicht, der Aachener Stürmer musste verletzt vom Feld und wurde durch Vedad Ibisevic ersetzt. In der 82. Minute hätte allerdings die Entscheidung fallen können: Nach einem Konter der Berliner setzte sich Neuendorf im Strafraum der Schwarz-Gelben durch und legte zurück auf Boateng. Dessen Schuss traf aber nur die Latte. Die Aachener rannten weiter das Gehäuse von Christian Fiedler an. In der 90. Minute verpasste Sascha Dum eine schnelle Hereingabe nur um Zentimeter. Den Schlusspunkt setzte Keeper Kristian Nicht, der einen strammen Schuss von Gilberto entschärfen konnte.

Mit einer unglücklichen Niederlage müssen die Aachener die Heimreise antreten. Die tolle Moral wurde nicht mit dem Ausgleich belohnt. Sascha Rösler wurde nach dem Spiel in ein Berliner Krankenhaus gefahren. Die erste Diagnose ist Besorgnis erregend: Der Stürmer hat möglicherweise einen Fußbruch erlitten.

Zum Spiel

Michael Frontzeck: Ich habe ein sehr gutes Auswärtsspiel gesehen, die Art und Weise, wie meine Mannschaft aufgetreten ist, hat mir sehr gefallen. Allerdings waren beide Tore vermeidbar. In der ersten Hälfte haben wir nicht gut nach vorne gespielt, das hat sich nach der Pause geändert. Wir haben hier unglücklich verloren, aber die Niederlage steht nun mal. Die drei Punkte holen wir uns nächste Woche gegen Frankfurt. Bei Sascha Rösler sieht es nicht gut aus, er ist ins Krankenhaus gefahren worden.

Matze Lehmann: Natürlich freue ich mich über mein erstes Tor für Alemannia, zumal es ein schönes war. Aber das ist natürlich nur ein schwacher Trost, denn wir hätten heute einen Punkt verdient gehabt. Beim zweiten Gegentor gab es ein Abstimmungsproblem zwischen Kristian und mir. Darüber werden wir in Ruhe noch einmal reden.

Jan Schlaudraff: Wir wollten an die gute Leistung gegen Bremen anknüpfen. Ich glaube, dass wir am Anfang ordentlich nach vorne gespielt haben. Wir gehen dann in Rückstand mit der ersten Standardsituation, weil wir nicht aufpassen. Wir kommen dann zurück und machen das 1:1. Und dann beim 2:1 sehen wir hinten nicht gut aus. Und dann wird es natürlich schwer, wenn wir vorne die Tore nicht machen, hier was mitzunehmen.

Falko Götz: Die Aachener haben alles gebegen. Hochachtung dafür. Aber wir haben dagegen gehalten. Das war nicht unsere beste Leistung, aber wichtig sind die drei Punkte.

Ashkan Dejagah: Ich freue mich unglaublich für die Mannschaft, weil wir immer Gas gegeben haben. Ich freue mich einfach, dass wir 2:1 gewonnen haben.

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